Das Spritzblasen ist ein Fertigungsverfahren, das auf die Herstellung von Hohlkörpern wie Flaschen, Gläsern und anderen Behältern in hohen Stückzahlen spezialisiert ist. Dieses Verfahren bietet im Vergleich zum Extrusionsblasformen eine bessere visuelle und dimensionale Qualität und ist daher die ideale Wahl sowohl für enge als auch für weithalsige Behälter. Bei diesem Verfahren entstehen vollständig fertige Produkte ohne Grat.
Das Spritzblasformverfahren besteht aus drei Hauptstufen:
Einspritzen: Geschmolzenes Polymer wird über einen Heißkanalblock in den Spritzgusshohlraum eingeführt, der den Vorformling bildet. Der Innendurchmesser wird durch einen Dorn (oder Kernstift) geformt, während die Spritzgusskavität den Außendurchmesser formt. Nach einer bestimmten Zeit trennen sich die Spritzgussformen und Kernstifte und der Vorformling wird in einem Halsträger um 90 Grad gedreht.
Blasen: Sobald der Vorformling die richtige Temperatur erreicht hat, ist er bereit für das Blasen in seine endgültige Form. Im Bereich der Blasform schließen sich die Formen und üben einen zweistufigen Luftdruck aus, um den Vorformling in Umfangsrichtung zu blasen.
Auswerfen: Nach einer Abkühlphase öffnen sich die Formen, und das fertige Produkt wird entweder über Fallschächte oder mit Hilfe von Robotern entnommen. In der Praxis werden diese drei Schritte gleichzeitig mit Hilfe eines sich drehenden Formenkarussells durchgeführt.
Typische Materialien für das Spritzblasen sind Polyethylen niedriger Dichte (LDPE), lineares Polyethylen niedriger Dichte (LLDPE), Polypropylen (PP), Polyethylenterephthalat (PET), Polyvinylchlorid (PVC) und Polyethylen hoher Dichte (HDPE).
Beispiele für Produkte, die im Spritzblasverfahren hergestellt werden, sind Kunststoffflaschen und verschiedene andere Behälter.