Das Mehrkomponentenspritzgießen wird auch als Co-Spritzgießen bezeichnet und beschreibt das Einbringen mehrerer Kunststoffmaterialien, die gleichzeitig eingespritzt werden, im Gegensatz zum Anordnen eines Materials als zusätzliche Schicht zu einem anderen. Mit anderen Worten: Es entsteht eine sandwichartige Struktur, bei der sich beide Materialien als ungleiche Flüssigkeiten umeinander legen und in diesem Zustand gleichzeitig existieren. Relativ zur Teilemitte können die Materialien konzentrisch mit demselben Werkzeug/Anguss oder regional mit Anschlüssen an verschiedenen Stellen eingespritzt werden.
Das auch als sequentielles Spritzgießen bezeichnete Mehrfachspritzgießen bezieht sich auf die Erzeugung mehrerer Schichten in Bezug auf die Ausgangsachse des Spritzgusswerkzeuges. Mit anderen Worten: Die warmen, erhitzten Materialien werden in einer ganz bestimmten Reihenfolge nacheinander in die Form eingelegt. Dadurch entsteht ein Schichteffekt zwischen den Materialien, während gleichzeitig relativ energiereiche Wechselwirkungen an den Materialgrenzen erhalten bleiben. Dies ist wichtig, weil die Bindungen zwischen den Schichten in vielen Fällen stärker sind, als wenn die Schichten auf ein zuvor abgekühltes Teil aufgebracht werden, wie es eher beim Umspritzen der Fall ist. Obwohl es auch andere Anwendungen gibt, wird dieses Verfahren bevorzugt, wenn unterschiedliche Formen (unterschiedliche Geometrien) zwischen den Materialschichten gewünscht sind.
