Biaxialorientiere Folien
Die Orientierung von Polymeren verbessert viele Eigenschaften, insbesondere die mechanischen, die Reißfestigkeit- , die Barriere- und die optischen Eigenschaften. Die biaxiale Orientierung ermöglicht eine Verbesserung der Eigenschaften sowohl in der Fließrichtung (MD) als auch in der Querrichtung (TD). Dies ist besonders wichtig bei der Herstellung dünner Verpackungsfolien, bei denen zusätzlich zu den mechanischen, Barriere- und optischen Eigenschaften auch die Schrumpfeigenschaften verbessert werden können. Die biaxiale Ausrichtung kann entweder mit Flachfolien oder mit Blasfolienverfahren erreicht werden. Bei einem Flachfolienverfahren wird eine wenige Millimeter dicke Folie extrudiert und abgekühlt. Anschließend wird sie über und unter aufeinanderfolgenden beheizten Walzensätzen hindurchgeführt, wobei jeder Satz mit einer höheren Geschwindigkeit rotiert als der vorherige - dadurch wird die Folie in Maschinenrichtung um das 4-6 fache ihrer ursprünglichen Länge gedehnt (MD-Streckung). Die ausgedünnte Platte wird dann von Klammern, die an einer durchgehenden Schiene befestigt sind, gegriffen und in einen Spannrahmen oder eine Spannmaschine gezogen. Dabei handelt es sich um einen großen Ofen, in dem die Folie erhitzt wird, um sie weicher zu machen. Die Bahn divergiert dann und streckt die Folie in Querrichtung bis zum 12-fachen ihrer ursprünglichen Breite. In der letzten Phase des Spannofens findet eine geringe Spannungsrelaxation oder ein Ausglühen statt, bevor die Folie abgekühlt wird. Beim Verlassen des Spannofens wird die Folie häufig mit einer Korona-/Flammenentladung behandelt, um die Oberfläche für die Aufnahme von Druckfarben oder Klebstoffen für die Laminierung zu aktivieren.